Worauf man beim Kauf von Möbel achten sollte

Die Herkunft eines neuen Möbelstücks ist etwas, worüber man sich oft keine Gedanken macht. Dabei würde dieses Thema vielen Menschen beim genauen Hinsehen eigentlich übel aufstoßen: Viele Waren aus Möbeldiscounter werden aus Tropenholz hergestellt und tragen dazu bei, dass die grünen Lungen unserer Welt weiter schwinden. Dabei stehen heimische Holzarten ihren exotischen Pendants in nichts nach. Wir hoffen mit dem folgenden Beitrag Ihnen dabei zu helfen, Ihre zukünftigen Kaufentscheidungen mit gutem Gewissen zu treffen.

Die hohe Widerstandsfähigkeit und der günstige Preis von Tropenholzmöbel sind zwei Faktoren, warum diese eine so große Beliebtheit genießen. Jedoch sollte einem immer bewusst sein, dass diese niedrigen Preise nicht vom Himmel fallen. Verschwindend geringe Löhne in den Ursprungsländern sind dabei ein entscheidender Faktor. Außerdem werden die gefällten Bäume nicht extra wieder angepflanzt, sondern einfach skrupellos abgeholzt. Viel zu oft passieren diese Dinge auch illegal, gegen die Gesetze in den jeweiligen Ländern.

Diese Eigenschaften gelten natürlich nicht nur für Möbelstücke. Auch Dinge wie Türen, Fensterrahmen und Fußböden können aus illegal geschlagenem Holz gefertigt worden sein. Seien Sie sich also immer bewusst, dass Sie mit Ihrem Kaufverhalten einen indirekten Einfluss auf die Situation in den jeweiligen Ländern haben.

Woran erkennt man illegal geschlagenes Holz?

Wissenschaftler haben festgestellt, dass Bäume einen genetischen Fingerabdruck besitzen. Über diesen lässt sich sehr präzise feststellen woher der Baum stammt. Dabei beschränkt sich die Bestimmung nicht nur auf ein Land, sondern sogar auf ein gewisses Gebiet innerhalb des Landes. Diese Daten können zum Beispiel am Zoll als Basis herangezogen werden und mit bereits archivierten Holz-Mustern verglichen werden.

Leider ist diese Prozedur noch zu aufwändig für die Praxis. Deswegen beschränkt sich die Kontrolle derzeit nur auf Stichproben, die auf diese Art und Weise geprüft werden. Leider sind auch die archivierten Holzmuster noch lange nicht vervollständigt. Deshalb ist es nahezu unmöglich sicherzustellen, aus welchem Ursprungsland das Möbelstück tatsächlich stammt.

Jedoch gibt es auch noch andere Indikatoren, die man als Enderbraucher heranziehen kann. Einen Anhaltspunkt auf den Ursprung des Holzes kann zum Beispiel durch die angegebene Bezeichnung gewonnen werden. Plantagenholz, Echtholz, Edelholz, oder Hartholz sind solche Bezeichnungen, die eventuell auf Tropenhölzer zurückzuführen sind. Sollten Sie sich also für dieses Thema interessieren, so achten Sie doch beim nächsten Einkauf mal auf diese Bezeichnungen.

Vorsicht vor Greenwashing!

Angaben wie „nachhaltig“ oder „selektiver Holzschlag“ sind kein verlässlicher Indikator für tatsächlich nachhaltigem Holzschlag! Oftmals handelt es sich bei diesen Bezeichnungen mehr um Marketingmaßnahmen der jeweiligen Unternehmen, als um alles andere. Darunter fallen auch verschiedenste Holz- und Waldsiegel. Bei den über 100 verschiedenen Siegeln fällt es heutzutage sogar Experten schwer, einen wirklichen Überblick zu behalten. Die Glaubwürdigkeit dieser Siegel ist also in sehr vielen Fällen ungeprüft. Natürlich gibt es auch ein paar international anerkannte Zertifikate wie beispielsweise FSC und PEFC. Doch selbst diese können nicht uneingeschränkt für sozial und ökologisch fairer Waldbewirtschaftung garantieren. Lassen Sie sich also nicht von den, meist von der Holzindustrie frei erfundenen, Siegeln täuschen!

Mit Bezeichnungen wie „nachhaltiger“ oder „selektiver“ Holzeinschlag versucht die Holzindustrie, das wahre Ausmaß der Waldrohdung zu vertuschen. Sie täuscht damit vor, dass nur einzelne Bäume aus einem Regenwaldgebiet gefällt werden und die Umgebung drum herum unberührt bleibt. Doch, zeichnet die Realität ein anderes Bild: Bulldozer und Kettensägen schlagen Schneisen in die Wälder, ohne Rücksicht auf Verluste.

Was kann man also tun um die Regenwälder zu schützen?

Die wahrscheinlich beste Empfehlung, die man im Bezug auf Regenwaldschutz geben kann, ist wohl leider, auf Tropenholz gänzlich zu verzichten. Dies hört sich zunächst schlimmer an, als es tatsächlich ist. Man kann nämlich genauso gut auf das heimisch geschlagene Holz zurückgreifen. Eiche, Kiefer, Lärche und Robinie sind nur ein paar Beispiele aus dem Repertoire unserer heimischen Wälder.

Wir hoffen, mit diesem Text einen kleinen Beitrag dazu geleistet zu haben, dass Ihr Kaufverhalten in Zukunft etwas bewusster steuern und bedanken uns für die Aufmerksamkeit.

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